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Neulich im Stadtpark

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Am Samstag durfte Anna mit ihrer Freundin Tina zur Kirmes in die Stadt gehen. Die Mutter ermahnte Anna noch, bevor sie losging: „Sei aber bitte pünktlich um fünf Uhr zu Hause!“ Du weißt doch, es wird früh dunkel!“

Anna nickte zustimmend, bevor sie losging, um ihre Freundin Tina zu Hause abzuholen. Auf der Kirmes hatten die beiden Mädchen viel Spaß. Sie fuhren mit einem Karussell, kauften sich Zuckerwatte und aßen eine Bratwurst.

An der Raupe trafen sie dann noch Jan und Timo, und so verging die Zeit wie im Flug. Als Anna irgendwann auf ihre Uhr schaute, war es schon fast fünf Uhr.

„Mensch, jetzt müssen wir aber los, sonst komme ich zu spät nach Hause!“ sagte sie zu ihrer Freundin Tina.

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Eilig machten sich die beiden Mädchen auf den Nachhauseweg.

Als sie an der Schubertstraße ankamen, wo Tina wohnt, verabschiedeten sie sich voneinander.

Anna sah wieder auf ihre Uhr. Jetzt war es schon fast halb sechs Uhr. Um keinen Ärger mit ihren Eltern zu bekommen, nahm sie die Abkürzung durch den Stadtpark, obwohl sie wusste, dass sie dort abends eigentlich nicht hergehen sollte. Denn am Abend sind dort nur wenige Menschen.

Als sie über die große Wiese rennen wollte, trat plötzlich ein Mann aus einem Gebüsch.

Anna bekam einen Schrecken. Doch einen noch viel größeren Schrecken bekam sie, als der Mann seinen Mantel auszog und sie mitansehen musste, dass er darunter ganz nackt war.

Anna hatte ein riesengroßes "NEIN-GEFÜHL". So schnell sie nur konnte, rannte Anna nach Hause.

 

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Als sie die Haustür öffnete, stand ihre Mutter schon mit einem sorgenvollen Gesicht im Flur.

„Wo warst du denn nur so lange?“ fragte sie. „Wir haben uns schon Sorgen gemacht!“

Doch Anna murmelte nur leise etwas vor sich hin und ging in ihr Zimmer.

Beim Abendessen bekam sie keinen Bissen hinunter, und in der Nacht träumte sie von dem Mann im Park.

Auch in den nächsten Tagen ging es Anna sehr schlecht, immer wieder musste sie an das Erlebnis im Park denken. Aber sie traute sich nicht, jemandem davon zu erzählen.

„Es ist meine Schuld!“ dachte sie. „Schließlich war „ICH“ nicht pünktlich und bin auch noch durch den Park gegangen!“

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Hat Anna wirklich die Schuld, an dem, was passiert ist?
Das weißt „DU“ inzwischen besser – oder?

Der Mann, der sich Anna im Park nackt gezeigt hat, ist ein „Exhibitionist“. Exhibitionisten sind Menschen, die sich anderen Leuten nackt zeigen – und das ist in Deutschland strafbar – also ein Verbrechen, das man bei der Polizei anzeigen kann.

Also hat Anna überhaupt keine Schuld.
Die Schuld hat immer der Täter!

Obwohl Anna zu spät losgegangen ist und die Abkürzung durch den Park genommen hat, hat sie nicht die Schuld an dem, was passiert ist.
Die Schuld hat immer der Täter – nie das Opfer!
Anna hätte von ihrem Erlebnis im Park sofort jemandem erzählen sollen, dem sie vertraut und der Verständnis für sie hat.

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