Mit den Folgen des Zweiten Weltkrieges (1939-1945) hatten besonders die Kinder zu kämpfen. Die einen hatten ihre Eltern verloren, die anderen wurden heimatlos. Auch der Österreicher Hermann Gmeiner wurde mit dem Elend der Kriegswaisen konfrontiert.
Er war der inneren Überzeugung, dass keine Hilfe fruchtet, wenn ein Kind ohne Zuhause aufwachsen muss. Dieses Mitgefühl war so stark, dass er seine bisherigen Lebenspläne aufgab und im Jahre 1949 sein erstes SOS-Kinderdorf in Imst in Tirol eröffnete.
Eine Idee, die zu einem der größten internationalen Sozialwerke für Kinder wurde – der Beginn seines Lebenswerkes.
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Hermann Gmeiner wurde am 23. Juni 1919 in Alberschwende, Österreich, geboren. Er entstammt einer kinderreichen Vorarlberger Bauernfamilie und verlor in frühester Jugend seine Mutter.
Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er in Innsbruck Medizin mit dem Ziel, Kinderarzt zu werden. Er lernte die Not der verlassenen Kinder kennen und gründete 1949 den Verein SOS-KINDERDORF.
In Imst in Tirol konnte er im gleichen Jahr den Grundstein für das erste Haus, „Haus Frieden“, legen.
Seine Idee, dem aus dem Nest gefallenen Kind
eine Ersatzmutter, Geschwister, ein Haus in einem schützenden Dorf zu geben,
fand weltweit Anerkennung.
„Millionen Freunde in aller Welt“, so Hermann Gmeiner, „haben mir geholfen, Kindern in den SOS-Kinderdörfern ein Zuhause zu geben.
Auf Tausende von Kindern strahlt die Idee zusätzlich durch die SOS-Sozialeinrichtungen aus.
In allen großen Weltreligionen existieren diese Dörfer des Friedens, die keine Rassenunterschiede kennen.
Das ist eine Sensation des Guten! Wir machen Niemandskinder zu Glückskindern. Ihr Lachen, ihre Lebensbejahung ist uns Dank! Die Kinder dieser Welt sind unsere einzige Hoffnung.“
Hermann Gmeiner wurde mit Orden und Doktorhüten, Ehrenbürgerschaften und ungezählten Anerkennungen geehrt. Nie aber vergaß er zu erwähnen, dass ihm Millionen von Menschen helfen, das Werk zu tragen.
Am 26. April 1986 starb Hermann Gemeiner. Er wurde im ersten SOS-Kinderdorf der Welt, Imst in Tirol, begraben.
Seit 1987 wird sein Geburtstag als Internationaler SOS-Kinderdorf-Tag in den SOS- Kinderdörfern überall auf der Welt gefeiert.
Im Jahr 2005 gibt es in 132 Ländern 452 SOS-Kinderdörfer und über tausend soziale Zusatzeinrichtungen, wie Kindergärten, Schulen, Jugendhäuser, Ausbildungszentren, Krankenhäuser, Sozialstationen und Nothilfeprojekte.
Rund 680.000 Kinder, Jugendliche und Familien werden in den SOS-Einrichtungen betreut. Über sechs Millionen SOS-Kinderdorf-Freunde helfen weltweit, das Werk Hermann Gmeiners fortzuführen.
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